Victoria Lake Aussicht mit lokalem Fischerboot

Ankunft in Entebbe (Uganda)

Wir genossen nach unserer Ankunft in Entebbe zwei Tage in dieser Stadt. Wir erhielten einen ersten Einblick in die ugandische Kultur sowie ihre Lebensweise und versuchten uns in der neuen Umgebung zurechtzufinden.

Ankunft in Entebbe

Morgens um sieben Uhr landeten wir am Internationalen Flughafen Entebbe. Bereits der Anflug war toll, da die Landebahn sehr nahe am Seeufer liegt, führt die Flugschneise über den See. Dadurch hatten wir beinahe das Gefühl, direkt im See zu landen. Die Immigration verlief reibungslos und rasch, da wir das Visum bereits online beantragt hatten. Wir lösten ein East Africa Tourist Visa, mit welchem man während 90 Tagen die Länder Ruanda, Uganda und Kenia bereisen kann. Unser Driver vom Guesthouse holte uns am Flughafen ab und wir genossen eine erste kurze Fahrt durch die Strassen von Entebbe.

Reisetipp: East Africa Tourist Visum

Wir haben uns für das East Africa Tourist Visa entschieden. Dieses ermöglicht es Touristen, während 90 Tagen in Ruanda, Uganda und Kenia herumzureisen, allerdings nicht zu arbeiten. Dabei können so viele Grenzübergänge getätigt werden, wie man will. Das Visum kostete 100 USD. Zur Beantragung des Visums wird unter anderem ein detaillierter Reiseplan sowie ein Rückflugticket verlangt. Da wir beides nicht hatten, nahmen wir mit der Ugandischen Botschaft in Berlin Kontakt auf und fragten, ob eine Einreise ohne diese Dokumente möglich ist. Dadurch erfuhren wir, dass wir in einem Brief unseren groben Reiseplan sowie die gewählten Transportmittel für die Grenzübergänge beschreiben können. In diesem 'Supporting Letter' nahmen wir ebenfalls Stellung dazu, weshalb wir keinen exakten Reiseplan vorweisen können. Zudem gaben wir die Busverbindungen an, die von Uganda nach Kenia und später von Kenia nach Tansania führen. Dies war ausreichend, um ein Visum zu erhalten.

Erste Einblicke 

Entebbe liegt auf einer Halbinsel im Vicoria-See und zählt rund 71’000 Einwohner. Am ersten Tag machten wir einen Spaziergang zur Anlegestelle der Nakiwogo Ferry. Der Weg vom Guesthouse führte über eine sandige Strasse abwärts zu einer asphaltierten Strasse. Das Leben der Locals findet viel draussen statt. Ihre Läden und Häuser sind meist offen, dadurch konnten wir bereits viele Einblicke gewinnen. Andere Menschen mit weisser Hautfarbe sahen wir an diesem Tag keine und so begannen wir bereits zu verstehen, warum die Kinder auf der Strasse oft riefen “Muzungu! Muzungu!” und dabei auf uns zeigten. Vor allem in den Seitenstrassen werden wir Muzungus (Weisse) genau angeschaut und beobachtet. Schenkt man den Menschen allerdings ein Lächeln, lächeln oder winken sie oft zurück.

Ein Tag in Entebbe

Die erste Nacht in unserem Guesthouse war einfach wunderbar. Wir kamen vollkommen übermüdet in Uganda an, da wir in der Nacht vor der Abreise bereits sehr wenig geschlafen hatten. Die Aufregung war einfach zu gross vor unserer Reise. Das Frühstück genossen wir auf der Terrasse vom Guesthouse mit Blick auf den Victoria-See. Danach machten wir uns auf ins Stadtzentrum von Entebbe. In der Victoria Mall, einem recht modernen Einkaufszentrum, gönnten wir uns ein Mittagessen und eine Pause vom Regen. Am Nachmittag wurde das Wetter glücklicherweise besser und wir marschierten zum Botanischen Garten. Auf den Strassen wurden wir immer wieder von Sammeltaxis und Boda Boda-Fahrern  (Töfftaxis) angesprochen. Gerne würden sie uns an unseren Zielort bringen. Wir bevorzugten allerdings meist den Fussmarsch, da wir so mehr Zeit zum Entdecken haben, denn nicht nur die Kultur ist neu. Selbst in einer Stadt kann man bereits Tiere beobachten, die es in der Schweiz nicht gibt. So sahen wir vor dem Botanischen Garten die ersten Affen (Grünmeerkatzen) und konnten einige Vogelbeobachtungen machen. Der Botanische Garten liegt direkt am Vicotria-See, erstreckt sich über ein grosses Gebiet und hat neben vielen Pflanzen auch einige Tiere zum Bewundern. Neben den vielen Vögeln sahen wir grosse Spinnen, welche wir lange beobachteten. 

Tierwelt: Marabu

Der Marabu gehört zu der Familie der Störche und ist im subsaharischen Afrika beheimatet. Ein ausgewachsenes Tier ist zwischen 1.15 und 1.52 m gross und hat eine Spannweite von bis zu 3 m. Auffallend ist sein grosser Kehlsack, der zur Wärmeregulierung und bei den Männchen zur Balz dient. Ihr Hals und Kopf sind fast nackt, dies liegt daran, dass sie Aasfresser sind. Sie können dadurch in Tierleichen eindringen, ohne dass ihre Federn mit Blut verkleben. In Städten und Siedlungen ist der Marabu ein gern gesehener Vogel, da er Essensabfälle sowie Schädlinge beseitigt. Marabus werden in einigen Gegenden stark gejagt und sind dadurch gefährdet. Ihr Brutgefieder wird in der Modeindustrie sowie in der Kriminalistik verwendet. Noch heute dient der Kriminalpolizei die Federn des Marabu zur Sichtbarmachung von Fingerabdrücken. Mit dem sehr feinen Pinsel kann Russpulver auf Spurenträger aufgetragen werden, ohne mögliche Spuren zu verwischen.

Vor der Rückkehr in unser Guesthouse versuchten wir herauszufinden, wie wir morgen weiterreisen könnten. Oft haben die Locals das Gefühl, wir wünschen einen privaten Fahrer. Sie verstehen nicht, dass wir möglichst mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sein möchten. Was wir bei diesen Gesprächen herausgefunden haben und wie die Weiterreise verlaufen ist, das könnt ihr im nächsten Blogbeitrag lesen.