
Nairobi und Mombasa - zwei kenianische Grossstädte
Nachdem wir zehn Tage in der Natur verbracht hatten, ging unsere Reise weiter nach Nairobi und Mombasa. Es waren sehr belebte Tage in den zwei grössten Städte des Landes.
Nairobi
Mit dem Matatu reisten wir von Talek nach Narok, von wo aus es ebenfalls mit dem Matatu weiter nach Nairobi ging. Das erste Mal, seit wir in Afrika sind, hatten wir das Gefühl zu begreifen, wie das Reisen hier funktioniert. Und zum ersten Mal haben wir uns von all den Männern, welche einem beim Verlassen des Matatus sofort umschwirren, nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das war für uns ein ganz persönlicher Reiseerfolg.
In Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, verbrachten wir 3 Tage. Am ersten Abend trafen wir Heike und Birgit noch einmal und genossen mit ihnen ein leckeres Abendessen und einen guten Cocktail. Der Abschied von den zwei Schwestern berührte uns. Obwohl wir sie erst seit einigen Tagen kannten, fühlte sich das Zusammensein mit ihnen sehr vertraut an. Am nächsten Tag besuchten wir den Masai Market, welcher täglich an einem anderen Ort in der Stadt zu finden ist. Vom Helikopterlandeplatz des Kenyatta International Converence Centre genossen wir den Blick über Nairobi. Wir schlenderten durch die Stadt und beobachteten das bunte und oftmals auch laute Treiben auf den Strassen. In Nairobi machten wir uns auch erstmals etwas genauere Gedanken, in welches Land wir nach Kenia reisen könnten. Die definitive Entscheidung wollen wir aber erst am Meer fällen.
Ungebetener Gast im Hotelzimmer
Auf einer solchen Reise, wie wir sie machen, erlebt man immer die eine oder andere Geschichte mit Krabbeltieren. Sei es eine Spinne, eine Kakerlake oder ein Skorpion, es gibt viele kleine Tierchen, die sich im Zimmer, in der Dusche, im Schuh oder sonst wo verstecken können. Allerdings liessen wir uns von all den Kakerlaken, die bis jetzt durch unser Zimmer gekrabbelt sind, von den Geckos, die in unseren Schuhen sassen und partout nicht raus wollten, den Fröschen im WC und der Kröte in der Dusche nicht aus der Ruhe bringen. Die vielen Geckos, die eigentlich in jedem Zimmer unsere Mitbewohner sind, finden wir sogar ganz cool. In Nairobi hatten wir aber einen etwas anderen Gast bei uns zu Besuch. Wir verbrachten seit langem unsere erste Nacht nicht mehr im Zelt mitten in der Natur, sondern hatten ein Hotelzimmer in der Grossstadt. Wir freuten uns auf eine ruhige Nacht und am Morgen etwas ausschlafen zu können, da bereits die vorherige Nacht irgendwie von schlechten Träumen und wenig Schlaf geprägt war. Nach einer Dusche gingen wir schlafen. Vorher öffneten wir noch das Fenster im Badezimmer und schlossen, wegen den Mücken, die Badezimmertür. Das war unser grosses Glück.
Gegen fünf Uhr wollte Lukas aufs WC. Anders als im Zelt, weckte er Nathalie dafür nicht auf. In der Masai Mara gingen wir meist zu zweit aufs WC, aber im Hotelzimmer hat es ja keine wilden Tiere. Schlaftrunken ging er also ins Badezimmer und stutzte erst einmal, als er die WC-Bürste und die Seifenschale auf dem Boden liegen sah. Auch der herumliegende Kot und der beissende Geruch, der ihm in die Nase drang, verwirrten ihn. Bevor er wirklich begriffen hatte, was hier los ist, flitzte ein graues Etwas an ihm vorbei und nur einen kurzen Augenblick später wurde er von einer riesigen Ratte angefaucht. Lukas machte auf dem Absatz kehrt und lief schnell wieder aus dem Badezimmer und schloss die Tür. Nachdem er auch Nathalie geweckt hatte, suchten wir im Hotel ein anderes WC. Wir waren beide so aufgebracht von dieser Geschichte, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Zum Glück konnten die Angestellten die Ratte am Morgen aus unserem Badezimmer beseitigen und wir kamen dafür in den Genuss eines Zimmer-Upgrades und einer Nacht zum halben Preis.
Mombasa
Die lange Strecke von Nairobi nach Mombasa meisterten wir mit dem Zug. Die Zuglinie wurde vor einigen Jahren neu gebaut und man braucht für die fast 500 km lange Strecke nur 5 bis 6 Stunden. Bevor man in den Zug steigt, muss man einen gründlichen Sicherheitscheck über sich ergehen lassen. Unser Gepäck wurde zweimal gescannt, von Spürhunden beschnüffelt und die Pässe kontrolliert. Nach einer sehr langen Diskussion auf dem Polizeiposten und dank den korrupten Beamten durften wir zum Glück auch unsere Taschenmesser mitnehmen. Auf der Fahrt kamen wir mit den Locals ins Gespräch und konnten Elefanten, Giraffen und Zebras an uns vorbeiflitzen sehen.
Auch in Mombasa buchten wir ein Hotel im Stadtzentrum. Die Stadt erlebten wir ganz anders als Nairobi. Sie ist noch viel ursprünglicher und weniger modern. Der Koch von unserem Hotel machte mit uns einen mehrstündigen City-Walk. Dabei zeigte er uns einige Sehenswürdigkeiten, wir liefen über den Gewürzmarkt, badeten unsere Füsse im Meer und schauten uns die Altstadt an. Am Meer genossen wir den kulturellen Austausch mit unserem Guide bei einem leckeren Abendessen. Besonders schön war jeweils der Sonnenuntergang. Diesen konnten wir wunderbar vom Dach unseres Hotels bestaunen. Der Blick über die Stadt war sehr schön und kaum ging die Sonne unter, begannen die Gebete in den umliegenden Moscheen. Mombasa hat einen starken arabischen Einschlag. Das in Kenia weitverbreitete Christentum wird in Mombasa vom Islam abgelöst. Dies ist nicht nur an der Kleidung der Menschen zu erkennen. Oft wird unter den Locals Arabisch gesprochen und auch architektonisch zeigt sich Mombasa ganz anders als Nairobi. All das verleiht der Stadt einen ganz besonderen Charme.